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Zahnfleischentzündung - Was tun?

Was tun bei einer Zahnfleischentzündung? Experten-Tipps vom Zahnarzt für gesundes Zahnfleisch

Zahnfleischentzündung erkennen – die wichtigsten Symptome im Überblick

Eine Zahnfleischentzündung bleibt in der Anfangsphase oft unbemerkt und genau das macht sie so tückisch. Denn, je früher Sie erste Anzeichen erkennen, desto besser lässt sich die Entzündung des Zahnfleischs behandeln und lassen sich Begleiterscheinungen wie freiliegende Zahnhälse, Wurzelkaries oder Zahnfleischrückgang vermeiden. Wird sie nicht rechtzeitig gestoppt, kann es im weiteren Verlauf zu Knochenabbau, „schwarzen Dreiecken“ zwischen den Zähnen, Stellungsveränderungen der Zähne und schließlich sogar zum verfrühten Zahnverlust kommen.

Die häufigsten Symptome einer Zahnfleischentzündung zeigen sich direkt am Zahnfleischrand. Besonders typisch ist eine erhöhte Empfindlichkeit beim Zähneputzen oder beim Kontakt mit kalten, heißen oder sauren Speisen.

Der medizinische Fachbegriff für Zahnfleischentzündung lautet Gingivitis, abgeleitet vom lateinischen gingiva (Zahnfleisch) und der Endung -itis für Entzündungen.

Typische Symptome einer Zahnfleischentzündung im Überblick:

  • Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischbluten, vor allem beim Zähneputzen oder bei der Verwendung von Zahnseide
  • Druckempfindlichkeit oder leichte Schmerzen beim Kauen
  • Sichtbar entzündetes Zahnfleisch – es wirkt glänzend, weich oder wulstig
  • In einigen Fällen: Mundgeruch oder ein unangenehmer Geschmack im Mund
  • In späteren Stadien: Parodontitis mit Knochenabbau und -rückgang

Wer diese Symptome ignoriert, riskiert eine fortschreitende Entzündung, die sich auf das Zahnbett ausweiten kann. Daher gilt: Schon bei den ersten Anzeichen einer Zahnfleischentzündung ist eine genaue Beobachtung und frühzeitige Behandlung sinnvoll.

Von Gingivitis bis Parodontitis – diese Arten der Zahnfleischentzündung gibt es

Nicht jede Zahnfleischerkrankung verläuft gleich. Entscheidend ist, ob es bei einer oberflächlichen Entzündung des Zahnfleischs bleibt oder ob auch tiefere Strukturen wie der Zahnhalteapparat betroffen sind. Zwei Begriffe sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig:

Was ist Gingivitis?

Eine Gingivitis beschreibt eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleischs, meist verursacht durch Bakterien, die sich in Form von Plaque und Belägen an den Zahnfleischrändern ansammeln. Wird sie früh erkannt, lässt sich eine Gingivitis gut und vollständig behandeln – ohne bleibende Schäden.

Was ist Parodontitis?

Anders sieht es bei der Parodontitis aus: Hier greift die Entzündung auf tieferliegende Gewebe über, darunter auch den Kieferknochen. Der Zahnhalteapparat, der den Zahn stabil im Knochen verankert, wird dabei fortschreitend zerstört.

Wann wird aus einer Gingivitis eine ernste Erkrankung?

Bleibt eine Gingivitis unbehandelt, können sich die Bakterien entlang der Zahnwurzeln in tiefere Gewebeschichten ausbreiten und diese zerstören. Sie entwickelt sich damit zur Parodontitis. Die Folgen: Zahnfleischtaschen, Knochenschwund und im schlimmsten Fall der Verlust von Zähnen.

Zahnfleischentzündung – was tun? Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es

Wenn sich erste Anzeichen einer Entzündung zeigen, gilt: Nicht zögern, sondern handeln. Denn eine beginnende Zahnfleischentzündung zu behandeln, ist deutlich einfacher als später die Folgen einer Parodontitis zu therapieren. Ein frühzeitiger Besuch beim Zahnarzt ist der entscheidende Schritt. In unserer Praxis in Braunschweig setzen wir auf wissenschaftlich erprobte Verfahren, um die Ursachen Ihrer Beschwerden gezielt zu beseitigen.

Die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung der Entzündung ist eine professionelle Zahnreinigung. Dabei werden hartnäckige Beläge, Zahnstein und Bakterien entfernt. Besonders auch an schwer zugänglichen Stellen unter dem Zahnfleischrand. Je nach Schwere der Entzündung kann eine weiterführende Behandlung erforderlich sein – etwa mit desinfizierenden Spülungen, antibakteriellen Gelen oder in fortgeschrittenen Fällen durch parodontalchirurgische Maßnahmen.

Was erwartet mich bei einer professionellen Zahnreinigung?

Beim Zahnarzt beginnt die Zahnreinigung mit einer genauen Untersuchung Ihres Zahnfleischzustands. Anschließend führt eine speziell fortgebildete Zahnmedizinische Prophylaxe-Assistentin die Reinigung durch: Dabei werden Zahnbeläge schonend entfernt, die Zähne poliert und fluoridiert. Die Sitzung ist schmerzfrei, dauert etwa 45 bis 60 Minuten – und kann den Verlauf Ihrer Zahnfleischentzündung entscheidend verbessern.

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Helfen bei einer Zahnfleischentzündung Hausmittel? Ein Überblick.

Bei leichten Beschwerden greifen viele Betroffene zunächst auf Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung zurück. Das kann in bestimmten Fällen durchaus sinnvoll sein. Wichtig ist jedoch: Mittel aus der Hausapotheke ersetzen keine zahnärztliche Diagnose und Behandlung, können aber unterstützend wirken.

Bewährte Hausmittel im Überblick:

  • Salzwasser-Spülungen wirken entzündungshemmend und antibakteriell
  • Kamillentee lindert Reizungen durch seine beruhigende Wirkung
  • Gel von Aloe Vera Blättern wirkt kühlend und entzündungshemmend wenn es direkt auf das entzündete Zahnfleisch aufgetragen wird
  • Ölziehen mit Kokos- oder Sesamöl kann die Mundflora positiv beeinflussen (Wissenschaftlich eindeutig belegt ist die Wirkung nicht, doch viele Anwender berichten von einem angenehmen Frischegefühl)
  • Teebaumöl (verdünnt) wirkt antiseptisch, sollte aber nur sparsam verwendet und nicht unverdünnt aufgetragen werden

Hausmittel ja – aber wann besser zum Zahnarzt?

Wenn das entzündete Zahnfleisch trotz Hausmitteln weiter blutet, anschwillt oder schmerzt, ist der Besuch beim Zahnarzt unerlässlich. Spätestens wenn Zahnfleischbluten oder tiefe Zahnfleischtaschen auftreten, reichen Maßnahmen aus der Hausapotheke nicht mehr aus und es ist professionelle Hilfe gefragt.

Ursachen und Risikofaktoren: Warum entzündet sich das Zahnfleisch überhaupt?

Eine Zahnfleischentzündung entsteht nicht ohne Grund. Sie ist fast immer die Folge bestimmter Ursachen, die oft im Alltag übersehen werden. Die Hauptrolle spielen dabei Bakterien, die sich in Form von Plaque und Zahnbelag am Zahnfleischrand ansiedeln. Bleiben diese Beläge durch unzureichende Mundhygiene bestehen, verhärten sie sich zu Zahnstein und bilden im Mundraum einen idealen Nährboden für Entzündungen.

Doch auch andere Faktoren erhöhen das Risiko für entzündliches Zahnfleisch:

  • Hormonelle Veränderungen (z. B. in der Schwangerschaft oder Pubertät)
  • Tragen von Zahnspangen oder Zahnersatz, der schwer zu reinigen ist
  • Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Rauchen oder starker Stress
  • Immunschwäche und bestimmte Medikamente
  • Karies, undichte Füllungsränder oder beschädigte Kronen

Welche Rolle spielt die Mundflora?

Die Mundflora besteht aus Billionen Mikroorganismen, die normalerweise in einem gesunden Gleichgewicht stehen. Gerät dieses Gleichgewicht durch schlechte Hygiene, Ernährung oder Medikamente ins Wanken, vermehren sich krankmachende Keime – und fördern so die Entwicklung einer Zahnfleischentzündung bereits bei kleinsten Reizungen.

Zahnfleischentzündung vorbeugen – diese Maßnahmen helfen wirklich

Die beste Behandlung einer Zahnfleischentzündung ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine konsequente, tägliche Mundhygiene ist dafür der wichtigste Schlüssel. Wer sein Zahnfleisch dauerhaft gesund halten will, sollte nicht nur regelmäßig Zähne putzen, sondern auch auf die richtige Technik und geeignete Hilfsmittel achten.

Vor allem die Reinigung der Zahnzwischenräume wird häufig vernachlässigt. Dabei setzen sich gerade hier Bakterien besonders hartnäckig fest. Auch die Wahl der Zahnbürste spielt eine Rolle: Weiche bis mittelharte Borsten sind schonend für den Mundraum und dennoch effektiv gegen Beläge.

Fünf Tipps für die Zahnpflege zu Hause

Ein sauberer Mundraum schafft die Basis für gesundes Zahnfleisch – und schützt Sie vor wiederkehrenden Entzündungen. Folgende Maßnahmen empfehlen wir Ihnen für den Alltag:

  1. Zweimal täglich Zähneputzen mit einer weichen bis mittelharten Zahnbürste
  2. Regelmäßiger Wechsel der Zahnbürste alle 6–8 Wochen
  3. Gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten
  4. Verwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta
  5. Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt (am besten zweimal jährlich)

Wann sollte ich mit entzündetem Zahnfleisch zum Zahnarzt?

Leichte Beschwerden am Zahnfleisch werden oft unterschätzt, doch genau darin liegt das Risiko. Eine beginnende Zahnfleischentzündung mag harmlos wirken, kann sich aber schnell verschlimmern, wenn keine gezielte Behandlung erfolgt.

Spätestens wenn Symptome wie anhaltendes Zahnfleischbluten, Schmerzen beim Kauen oder sichtbare Rückbildung des Zahnfleischs auftreten, sollten Sie nicht länger zögern. Auch bei wiederkehrenden Zahnproblemen oder ungeklärtem Mundgeruch lohnt sich ein vorsorglicher Besuch beim Zahnarzt.

In jedem Fall gilt: Je früher professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird, desto besser lässt sich der Verlauf der Entzündung kontrollieren und die langfristige Zahngesundheit erhalten.

Zahnfleischentzündung nicht auf die leichte Schulter nehmen

Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung kann ernsthafte Folgen haben, nicht nur für Zähne und Zahnfleisch, sondern für den gesamten Organismus. So kann eine chronische Parodontitis bei Diabetikern den Langzeitzuckerwert (HbA1c) verschlechtern und das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, COPD und sogar Frühgeburten erhöhen.

Doch wer früh handelt und gezielte Maßnahmen ergreift, kann dem wirksam entgegensteuern. Ob akute Beschwerden oder langfristige Vorsorge: Eine regelmäßige Behandlung beim Zahnarzt schützt nicht nur Ihr Zahnfleisch, sondern Ihre allgemeine Gesundheit.

Sie leiden unter Zahnfleischproblemen oder möchten vorbeugen? Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in Ihrer Zahnarztpraxis Dr. Klaus Karge in Braunschweig.

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Häufige Fragen zu Zahnfleischentzündungen

Wie lange dauert eine Zahnfleischentzündung?

In leichten Fällen klingt eine Zahnfleischentzündung nach wenigen Tagen ab – vorausgesetzt, die Ursache wird beseitigt. Bei anhaltenden Beschwerden oder wiederkehrenden Symptomen sollte unbedingt ein Zahnarzt aufgesucht werden.

Kann man mit entzündetem Zahnfleisch zur professionellen Zahnreinigung gehen?

Ja, gerade dann ist eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll, um bakterielle Beläge gezielt zu entfernen. Der Zahnarzt entscheidet, ob zusätzliche Maßnahmen notwendig sind, etwa bei Schmerzen oder stark geschwollenem Zahnfleisch.

Ist Zahnfleischentzündung ansteckend?

Nicht direkt, aber die Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung auslösen, können über Speichel übertragen werden. Gute Mundhygiene und individuelle Zahnpflege sind daher auch im Familien- oder Partnerumfeld wichtig.

Was ist besser bei Zahnfleischentzündung: elektrische oder Handzahnbürste?

Beide Varianten sind geeignet. Viel entscheidender ist die richtige Putztechnik. Eine hochwertige elektrische Zahnbürste kann durch rotierende oder oszillierende Bewegungen besonders effektiv reinigen, häufig wird die Reinigung noch durch Schall oder Ultraschalltechnologie verbessert.

Können bestimmte Lebensmittel eine Zahnfleischentzündung verschlimmern?

Ja. Zuckerhaltige, stark säurehaltige oder sehr scharfkantige Lebensmittel können das entzündete Zahnfleisch zusätzlich reizen und die Heilung verzögern. Doch auch weiche, stark verarbeitete Speisen begünstigen Belagsbildung – und damit das Bakterienwachstum. Empfehlenswert sind stattdessen faserreiche Lebensmittel wie Rohkost oder Vollkornprodukte, da sie durch die Kauleistung den Belag mit abtragen. Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser oder ungesüßter Tee – keine zuckerhaltige Limonaden oder Fruchtsäfte.